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Wettbewerbsbeitrag
(Neu)Bau Justizzentrum Köln

Standort: Köln
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Köln
Architekt: Schaller Architekten Stadtplaner BDA, Köln
Stefan Schmitz Architekten und Stadtplaner BDA

Zeitraum: 2022

Städtebauliche Leitidee

Das Justizzentrum befindet sich an der Nahtstelle zwischen Innerem Grüngürtel, der von großzügigen Baukörpern gesäumt wird, und einer deutlich kleinteiligeren Bebauung südlich des Grundstücks. Dementsprechend gliedert sich der städtebauliche Entwurf in eine markante Bebauung entlang des Grüngürtels, die das Gesicht des Justizzentrums zum öffentlichen Stadtraum zeigt, und einer sich nach Süden hin abstufenden Bebauung, die die Gebäudehöhen der angrenzenden Stadtquartiere aufnimmt.


Der Entwurf sieht den Erhalt des bestehenden Hochhauses an der Luxemburger Straße
aus zweierlei Gründen vor. Zum einen ist die Ökobilanz eines Gebäudeabrisses mit Ersatzneubau deutlich schlechter als die umfassende Sanierung – Angesichts des Klimawandels und der daraus entstehenden Notwendigkeit auch im Baubereich den Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren, gilt es gerade die „graue Energie“ schon vorhandener Gebäude zu nutzen. Auch die Gesetzgebung sieht das Potential von Bestandssanierungen und richtet ihre Förderungen im Bausektor dahingehend aus. Zum Anderen steht das Justizzentrum in einer starken städtebaulichen Beziehung zu den Bauten des Uni-Centers und der ehemaligen Agentur für Arbeit. Zusammen stellen sie das südliche Tor in die Kölner Innenstadt dar. Ein Abriss des Hochhauses und eine Neubebauung mit zeitgemäß eigenständiger Architektur würde diese Ensemblewirkung unwiederbringlich zerstören.


Der Entwurf sieht eine fußläufige Erschließung des Gebäudes über eine zentrale Platzfläche vor, an die alle Haupteingänge mit Schleusenkontrolle angebunden sind. Dieser „Platz der Justiz“ öffnet sich mit einer starken Geste zum öffentlichen Raum des Grüngürtels und ist über eine ebenerdige Überführung der erschließenden Straßen an diesen angebunden. Die Durchfahrt der Busse von der Luxemburger Straße zur Hans-Carl-Nipperdey-Straße unterhalb der geplanten Fußwegüberquerung wird durch eine leichte Absenkung des Straßenniveaus und eine leichte Anhebung des Platzniveaus erreicht. Über die Platzfläche verläuft zudem eine geradlinige sowie barrierefreie Fuß- und Radverkehrsverbindung in Nord-Süd-Richtung, um den Bewohner*innen und Beschäftigten des südlich angrenzenden Stadtquartiers einen direkten Zugang zum Grüngürtel und der darin enthaltenen Fahrradachse zu ermöglichen.

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